Krogmann erklärt günstiges Wohnen zur Chefsache

Oldenburgs Oberbürgermeister will keinen „runden Tisch“, sondern konkrete Maßnahmen, um die Wohnungssituation in der Stadt zu verbessern. Dabei kriegt der SPD-Politiker Unterstützung von den Linken.

 

Neuer Vorsitz, neuer Tagungsort, erweiterter Teilnehmerkreis: Oberbürgermeister Jürgen Krogmann erklärt das auf Initiative der Linken entstandene „Bündnis für Wohnen in Oldenburg“ zur Chefsache. Und das sieht so aus: Er selber übernimmt die Regie in dem Arbeitskreis und lädt zur nächsten Sitzung erstmals ins Alte Rathaus ein. „Den Mangel an bezahlbaren Wohnungen und generationsgerechtem Wohnraum zu beheben, ist für mich eines der wichtigsten Themen der nächsten Jahre“, betont Krogmann. „Ich will mein politisches Gewicht als OB nutzen, um zu schnellen Verbesserungen auf dem Wohnungsmarkt zu kommen.“

Terminiert ist die Sitzung für den 4. Februar. Eingeladen werden Vertreter der Immobilienwirtschaft und aus Architektenkreisen, von der GSG sowie vom Verband Wohneigentum Niedersachsen (Kreisgruppe Oldenburg-Ammerland). Verwaltungsexperten und jeweils ein Vertreter der Ratsfraktionen nehmen ebenfalls teil. Krogmann will ausdrücklich keinen „runden Tisch, an dem man sich nur theoretisch austauscht“. Es sollen konkrete Schritte eingeleitet werden: Ein Thema wird sein, „stille Reserven“ für den Wohnungsmarkt zu aktivieren. Krogmann denkt dabei an „Tausende von Kinderzimmern in Einfamilienhäusern, die leer stehen, seit die Kinder ausgezogen sind“. Diesen Platz will der Oberbürgermeister verfügbar machen, indem die Stadt die Schaffung von Einliegerwohnungen in Privathäusern aus Mitteln des Wohnungsbauförderprogramms bezuschusst. 

Dadurch könne der Wohnungsmarkt für Studenten, Schüler und Auszubildende entlastet werden. Krogmann hatte diesen Vorschlag bereits im OB-Wahlkampf formuliert, die Fraktion der Linken hat die Idee jetzt zum Antrag erhoben. „Dafür bin ich ihnen sehr dankbar“, so Krogmann. 

Um erschwinglichen Wohnraum zu schaffen, müsse auch über eine „konzeptgebundene Grundstücksvergabe“ diskutiert werden. Krogmann sieht diese Instrumente als Ergänzung zur jetzt vom Rat beschlossenen Einführung einer Sozialquote. Wie berichtet, müssen auf städtischen Liegenschaften in künftigen Bauleitplanverfahren beim Bau von Mehrfamilienhäusern 20 Prozent der Wohnungen Menschen mit geringem Einkommen, die einen Wohnberechtigungsschein vorweisen können, vorbehalten sein. Voraussetzung ist, dass mindestens fünf Wohnungen entstehen. In einem Baugebiet mit Einfamilienhäusern gilt eine zehnprozentige Quote, so dass mindestens eines von zehn Häusern günstigen Wohnraum bietet. Auf Flächen privater Investoren sollen vier Prozent der Wohnungen preiswert zu haben sein, sofern mindestens 13 Wohnungen entstehen. 

Der Arbeitskreis „Bündnis für Wohnen in Oldenburg“ hat bislang dreimal in diesem Jahr hinter verschlossenen Türen getagt. Dabei wird es auch künftig bleiben, allerdings soll die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert werden. Wie, das will Krogmann am 4. Februar erörtern.

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