Holocaust-Gedenkstunde: Lammert ruft zu Verteidigung der Demokratie auf

 


Bundestagspräsident Lammert hat anlässlich des Holocaust-Gedenktages zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen. In Deutschland sei Intoleranz nicht mehr tolerierbar, betonte Lammert vor dem Parlament in Berlin. Die Morde des rechtsextremen NSU an Migranten, die von rassistischen Parolen begleiteten Proteste gegen Flüchtlingsheime und antisemitische Straftaten in Deutschland forderten von allen Bürgern ihre Gegenwehr als Demokraten heraus. Der Fokus der Gedenkstunde lag in diesem Jahr auf der Belagerung Leningrads durch die Wehrmacht, die heute vor 70 Jahren durchbrochen wurde. Dazu erklärte Lammert, die Erinnerung der Deutschen sei vor allem im Westen von den in Stalingrad eingekesselten Soldaten dominiert worden. Dadurch sei das Leid der Menschen in Leningrad viel zu lange in den Hintergrund gedrängt worden. Als überlebender Zeitzeuge und Gastredner erinnerte der 95-jährige russische Schriftsteller Daniil Granin an die unmenschlichen Zustände in der Stadt während der Blockade. Lange habe er den Deutschen nicht verzeihen können, schließlich aber seine Erinnerungen literarisch verarbeitet.

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